Ozeanien - Kult und Visionen
 
     
     
     

Verborgene Schätze
aus deutschen Völkerkundemuseen


Die zweite Ausstellung des Zyklus
"Kult und Visionen -
Verborgene Schätze
aus deutschen
Völkerkundemuseen"
führt uns nicht nur in die Ferne
des Pazifischen Ozeans, sondern
auch in die Welt einer
faszinierenden Steinzeitkultur.














Mit einer unermesslichen Vielfalt an Ausdrucksweisen und Formensprachen steht die Kunst Ozeaniens vom 10.10.2003 - 15.02.2004 im Mittelpunkt dieser Ausstellung im Lippischen Landesmuseum Detmold. Eine Kunst, die durch ihre Ursprünglichkeit und Phantasie avantgardistische, nach dem Unverbrauchten Ausschau haltende Künstler wie Picasso und die deutschen Expressionisten beeinflusste.

Ziel dieser Ausstellung ist es, den Besuchern die Kunst Ozeaniens in einer Auswahl qualitativ herausragender Skulpturen, Masken und Schmuckobjekte nahe zu bringen. Die ca. 200 zum größten Teil noch nie gezeigten Kunstwerke stammen aus den umfangreichen Magazinbeständen deutscher Völkerkunde- und Missionsmuseen.

Wie 1999 in der Ausstellung "Afrika - Kult und Visionen" zeigt das Lippische Landesmuseum Detmold erstmals eine in Europa einmalige Zusammenstellung unbekannter Kunstschätze aus deutschen Museen.
Ozeanien, das mehr als ein Drittel der Erdoberfläche bedeckt, ist als letzter fremder Erdteil mit Europa in Berührung gekommen. In den endlosen Weiten des Pazifischen Ozeans, in der "Südsee" liegen die Inseln, die man in ihrer Gesamtheit als Ozeanien bezeichnet. Sie gliedern sich in den Kontinent Australien sowie die Inselbereiche Melanesien, Polynesien und Mikronesien.

Über 1000 ozeanische Kunstwerke wurden für diese Ausstellung im Lippischen Landesmuseum fotografiert und in die engere Wahl genommen. Die ältesten Kunstwerke stammen neben Jahrtausende alten Steinobjekten von der zweiten Weltumsegelung des James Cook in den Jahren 1772 bis 1775. Begleitet wurde er von dem deutschen Naturwissenschaftler und Philosophen Johann reinhold Forster und dessen Sohn Georg.
Ab 1880 begann im Pazifik die Periode der deutschen Kolonial- und Handelsunternehmungen. Einige deutsche Völkerkundemuseen nutzten die Situation, um reichhaltige Sammlungen von dem Hamburger Handelshaus Godeffroy zu erwerben, welches Niederlassungen auf Samoa, Palau, den Karolineninseln und im Bismarckarchipel gegründet hatte. Kunstobjekte von den Marshallinseln kauften die Museen vom Handelshaus Hernheim, das seit 1865 auf Jaluit ansässig war. Auch die christlichen Missionen interessierten sich für die neuentdeckten Inseln, um ihre Bewohner zu bekehren. Einige sehr alte Skulpturen und prähistorische Steinobjekte in dieser Ausstellung stammen aus den Beständen der deutschen Missionsmuseen und werden in Detmold erstmals der Öffentlichkeit präsentiert.

Innerhalb zweier Jahrhunderte wurden alle ozeanischen Inselgruppen entdeckt und unter Frankreich, England Deutschland, Deutschland, Spanien und den USA aufgeteilt. Viele Sammlungsreisende zog es vor dem ersten Weltkrieg in die deutschen Kolonien in der Südsee, um wertvolle traditionelle Objekte für die Völkerkundemuseen zu erwerben. Durch die rege Sammeltätigkeit der Handelshäuser, Kolonialbeamtem, Pflanzer, Kapitäne, Missionare und auch Abenteurer gelangte eine Vielzahl eindrucksvoller Kult- und Gebrauchsgegenstände in die damals noch im Aufbau befindlichen deutschen Völkerkunde- und Missionsmuseen. Eine Auswahl bedeutender Kunstwerke aus den unbekannten Magazinbeständen dieser Museen zeigt die Ozeanien-Ausstellung im Lippischen Landesmuseum Detmold.
Ozeanien - Kult und Visionen ist eine Ausstellung, die an die Emotionalität der Besucher und in der facettenreichen Vielfalt der Weltkulturen das spontane Erleben eines Kunstwerks in den Mittelpunkt stellt.
Das gegenseitige Verständnis für die Gemeinsamkeiten dieser Weltkulturen enthält auch eine Chance zu einer Vertiefung der Beziehungen der verschiedenen Völker untereinander.