Ein Schwerpunkt zeigt im Lippischen
Landesmuseum in Detmold über
200 weitgehend unbekannte und größtenteils noch nie gezeigte
Werke einer heute nahezu erloschenen traditionellen Kunst der Pazifischen
Inselreiche Melanesien, Mikronesien und Polynesien.
Skulpturen von aussergewöhnlicher künstlerischer Qualität,
welche die schöpferische Kraft und Phantasie ihrer Schnitzer
erkennen lassen. Der unermessliche Formenreichtum der ozeanischen
Kunst hat Generationen von Künstlern in aller Welt fasziniert.
Eine neue Ästhetik welche die Moderne maßgeblich beeinflusst
hat. Der Besucher der Ausstellung "Ozeanien - Kult und Visionen"
erlebt eine neue Sichtweise der "Kriterien der Schönheit",
unbeeinflusst von westlichen Traditionen.
Die Kunstwerke stammen aus den
Magazinbeständen von 27 deutschen Völkerkunde- und Missionsmuseen.
Die Präsentation der Kunstregion Ozeaniens, deren herausragende
unbekannte Meisterwerke in dieser Ausstellung erstmals in Europa
gezeigt werden, bedarf besonderer Maßnahmen. Die sehr alten
wertvollen Exponate sind zum Teil in einem fragilen Zustand und
aus diesem Grund liegt die Versicherungssumme bei fast 60 Millionen
Euro. Auch die Verpackungs- und Transportkosten, die Katalogerstellung
und die sehr zeitaufwendigen Recherchen vor Ort in den Museumsmagazinen
sind mit erheblichen Kosten verbunden.
Von den hunderttausenden eingelagerten Objekten wurden über
tausend fotografiert und in die engere Wahl genommen. Allein die
Ästhetik und die künstlerische Qualität der Exponate
war für die Auswahl entscheidend. Die zurückhaltende Strenge
der Präsentation im Lippischen Landesmuseum steht ganz im Dienste
der ozeanischen Kunst, um von der Wirkung der ausgestellten Kunstwerke
nicht abzulenken.
Bewusst wurden keine sakralen Kultobjekte der Ureinwohner Australiens
für diese Ausstellung ausgewählt, da sie vor den Blicken
aller Uneingeweihten, auf Wunsch der Aborigines, verborgen bleiben
sollen. Dass in dieser Ausstellung einige der bedeutendsten Werke
der unbekannten Kunst Ozeaniens erstmals vereinigt sind, verdanken
wir der grosszügigen Hilfsbereitschaft der Direktoren und Kuratoren
der verschiedenen Museen, die mit großer Begeisterung zum
Gelingen eines solch aufwendigen Ausstellungsprojektes beigetragen
haben.
Eröffnung:
Freitag, 10.Oktober 2003, 18 Uhr
Projektkoordination:
Prof. Dr. Rainer Springhorn
(Lippisches Landesmuseum)
Sigrid Verlemann-Müller, Rolf Müller (Galerie
LiTo)
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